Gelenkerhaltende Eingriffe bei Arthrose durch Achskorrekturen
Die Form des Beins und die Gelenkstellung haben erhebliche Konsequenzen für die Funktion und den Verschleiß von Hüfte, Knie- und Sprunggelenk. X- oder O-Bein Fehlstellungen können eine Arthrose (Gelenkverschleiß) verursachen und zu irreversiblen Gelenkschäden führen. Eine Begradigung des Beins kann einen solchen Prozess verhindern. Selbst bei bereits bestehenden Arthrosen eines Gelenkanteils kann durch eine Wiederherstellung der Beinachse der Verschleißprozess größtenteils aufgehalten werden. Die Versorgung mit einem Kunstgelenk ist dadurch eventuell gar nicht oder erst viele Jahre später notwendig.
Abb.1: a Die mechanische Beinachse (rote Linie) verläuft nicht mehr durch die Kniegelenksmitte (blaue Linie) sondern ist nach Innen verlagert. Es handelt sich um eine O-Bein Fehlstellung. Der Innere Gelenkspalt ist bereits hochgradig verschmälert (Varusgonarthrose).
b Durch eine Kniegelenksnahe Umstellung des Schienenbeins
(Tibiakopfosteotomie)verläuft die mechanische Beinachse wieder mittig. Die blaue und rote Linie decken sich. Der Innere Gelenkspalt ist entlastet.
c O-Bein Stellung vor der Operation.
d Die Begradigung durch den Eingriff ist offensichtlich.
Abb.2: a O-Bein Fehlstellung durch Knick im Unterschenkel (blaue Linie) nach einem Knochenbruch. Der Patient klagt durch die Fehlbelastung über Schmerzen im Sprunggelenk. Eine Arthrose ist bereits eingetreten.
b Begradigung der Beinachse durch eine gelenknahe Knochenumstellung mit Entlastung der Arthrose.
Achskorrekturen werden regelhaft im Rahmen eines kurzstationären Aufenthalts durchgeführt. Da besonders stabile Platten zur Stabilisierung des Knochens verwendet werden ist eine Gipsbehandlung nicht notwendig. Die Mobilisation beginnt schon am Tag nach der Operation mit der Unterstützung von Krankengymnasten.